Algen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Extrakte und Produkte aus Algen finden sich in ganz unterschiedlichen Produkten, nicht nur in Lebensmitteln wie den Makroalgen Kombu, Nori oder Wakame, die in der japanischen Küche verwendet werden.
Kombu ist ein essbarer Zuckertang, der einen hohen Jodgehalt aufweist. Es gibt viele Zubereitungsarten, meist wird Kombu als Flocken oder getrocknete Streifen verkauft und in Wasser eingelegt oder gekocht als Beilage serviert. Nori sind blattartige hauchdünne Algenprodukte, die vorwiegend für Sushirollen verwendet werden. Es gibt ziemlich viele Produkte aus Algen oder Produkte, in den Algen eine wichtige Rolle spielen:
Nitroglycerin ist sehr schlag- und feuerempfindlich. Alfred Nobel mischte es mit Kieselgur und entwickelte so das Dynamit. Dynamit ist ohne Zünder ungefährlich. Kieselgur besteht weitgehend aus fossilen Kieselalgen (Diatomeen).
Der blaue Farbstoff in den blauen Schokoperlen stammt aus Spirulina, einer Cyanobakterie (früher „Blaualge“). Spirulina ist auch als Nahrungsergänzungsmittel beliebt, denn es enthält viel Vitamin B12 und einen hohen Eiweissgehalt.
Die glatte Oberfläche von Fotopapier enthält ein Gel aus Algenextrakten. Dieses saugt die Entwicklerflüssigkeiten schnell auf und sorgt für gleichmässiges Entwickeln des Bildes.
In Suppen, Puddings, Mousse oder Glacé kommt oft Agar-Agar, ein Algenprodukt, als Gelier-, Überzugs-, Stabilisierungs- oder Verdickungsmittel zum Einsatz. Agar-Agar stammt aus den Zellwänden von bestimmten Rotalgen.
Die Kreide in der Zahnpasta besteht aus kalkschaligen Mikroalgen, das sorgt für den richtigen Abrieb an den Zähnen. Agar-Agar, ein weiteres Algenprodukt, erzeugt die gewünschte gelartige Konsistenz der Paste.
Beim Bedrucken von Textilien sorgen Algenextrakte für die richtige Fliessfähigkeit der Farben und für die Fixierung des Farbstoffes.
Algenextrakte ahmen die natürliche Blutstillung nach, wirken allerdings viel schneller. Sie stillen Blutungen durch Bildung von feinen „Netzen“ am Wundrand.
Natrium-Alginate sorgen dafür, dass die Arzneimittel nach und nach oder verzögert freigesetzt werden. Dies schont beispielsweise den Magen.
Das Schönste zum Schluss: Auch im Bier hat es oft Alginate drin. Sie sorgen dafür, dass das Bier einen schönen Schaum bekommt und ihn auch lange behält.
10 Kommentare
Ich bin sehr beeindruckt von deinen ausführlichen und sehr interessanten Informationen. Für einen Leien wie mich mit Oberflächlichen Kenntnissen, heben mich deine Informationen auf ein bislang mir unbekanntes Niveau.
Herzlichen Dank für die interessanten Informationen die mich ein weiteres mal sehr beeindruckt haben.
Bei dieser Gelegenheit wünsche ich frohe Festtage und freue mich auf weitere interessante Informationen zu beginn des neuen Jahres.
Informationen über die "Welt im Meer" sind sehr interessant und nicht immer einfach zu verstehen, es sei denn du kannst längere Zeit den Kopf unter Wasser halten, dies ist anscheinend überhaupt kein Problem für dich, natürlich auch nur sofern das Atmen hin und wieder ermöglicht wird!
Liebe Frau Meerkamp
Da kann ich leider nicht weiterhelfen; ich kenne die Restaurants an der côte du Granit Rose zuwenig gut. Algen werden in Restaurants rel. selten angeboten… leider! Ich persönlich kenne kein Restaurant, das permanent Algen auf der Speisekarte hätte, gelegentlich erscheinen sie als Gewürz oder Deko auf dem Teller.
Mit freundlichen Grüssen
TJ
Du hast recht, was die Algen für einen Einfluss in unserem täglichen Leben haben ist erstaunlich!
Ich habe aufgrund deiner Informationen einiges in Bezug auf Meeresbiologie gelernt. Ist natürlich nicht verwunderlich, haben wir doch im besten Falle als Jugendliche im Rhein oder Birs gebadet, resp. Seen der Südschweiz, die sollten auch noch erwähnt werden. Vielen Dank für die interessanten Informationen
Was denkst du?